Zahlen und Fakten

Stuttgart

Stuttgart ist die Großstadt mit den teuersten Mieten in ganz Deutschland [Forschungsunternehmen F+B, 2020]

Rund 23 Prozent der Mieterhaushalte wenden mehr als 40 Prozent ihres Nettoeinkommens für die Miete auf. [Wohnungsmarktbericht der Stadt 2019]

Bestand an geförderten Wohnungen: 2018 = 16.456 (153 weniger als 2017). [Wohnungsmarktbericht der Stadt 2019]

Gab es 1987 noch 33.500 Sozialwohnungen, waren es 2018 nur noch 14.380 (63 weniger als 2017). [Wohnungsmarktbericht der Stadt 2019]

4.688 Haushalte waren im Dez. 2018 für eine Sozialmietwohnung vorgemerkt, davon 3018 Dringlichkeitsfälle. [Wohnungsmarktbericht der Stadt 2019]

In der Vormerkdatei für eine Sozialmietwohnung sind derzeit ca. 1.985 Familien und Alleinerziehende vorgemerkt (Stadtverwaltung / November 2019). [Wohnungsmarktbericht der Stadt 2019]

Die durchschnittliche Angebotsmiete der aktuell am Markt angebotenen Wohnungen kletterte im ersten Halbjahr 2018 auf 14,15 Euro je m². [Wohnungsmarktbericht der Stadt 2019]

Zum Stichtag 5. November 2019 waren bei der Zentralen Fachstelle der Wohnungsnotfallhilfe des Sozialamts der Landeshauptstadt Stuttgart 141 Familien und Alleinerziehende mit insgesamt 502 Personen in Sozialunterkünften registriert [Stadtverwaltung / Nov. 2019]

475 Euro kostet ein durchschnittliches, unmöbliertes WG-Zimmer in Stuttgart 1

3840 Studenten standen zum Wintersemester 2018 auf der Warteliste für ein Zimmer in einem der Wohnheime. Die Wartezeit beträgt bis zu 8 Monate 2

In Stuttgart verdient die Hälfte der Mieterhaushalte so wenig, dass sie Anspruch auf eine Sozialwohnung haben. Das sind 100.000 Haushalte.  3

In Stuttgart gibt es nach Schätzungen der Stadt trotz Wohnungsnot mindestens 3.000 leerstehende Wohnungen, viele davon aus Gründen der Spekulation. 4

In Stuttgart befanden sich 2019 rund 186.000 Quadratmeter Gewerbefläche im Leerstand [Büromarktbericht 2019]

2016 kam es in Stuttgart zu 476 Räumungsklagen. 100 mehr als ein Jahr zuvor. In 321 Fällen wurde die Zwangsräumung vollzogen. 5

Die Zahl der überschuldeten Haushalte hat sich in Stuttgart von 2004 auf 2016 um 40% auf 57.596 erhöht. Die Mietenexplosion spielt dabei eine zentrale Rolle 6

OB Kuhn hat ab 2014 für jedes Jahr 300 neue Sozialwohnungen versprochen. Tatsächlich kam 2014 und 2015 keine einzige neue Sozialwohnung hinzu. 2016 waren es 46 und 2017 147 7

Mieterhaushalte mit weniger als 1.300 Euro Nettoeinkommen geben im Durchschnitt 58 Prozent (bruttokalt) ihres Einkommens für das Wohnen aus 8

Zwei Milliarden Euro wurden im Jahr 2016 mit Immobilienverkäufen in Stuttgart umgesetzt. In den 90ern waren es jährlich um die 500 Millionen 9
Die ehemaligen Eisenbahnerwohnungen wurden durch die Privatisierung zum Spekulationsobjekt. Im Jahr 2001 wurden diese Wohnungen für einen Preis von durchschnittlich 45.000 an die LEG/LBBW verkauft. Im Jahr 2012 wurden sie von der LBBW für durchschnittlich 70.000 Euro an die Patrizia/Südewo verkauft. Im Mai 201 5 wurden sie für durchschnittlich 96.000 Euro an die Annington/VONOVIA verkauft. In den Jahrzehnten seit der Privatisierung wurde die Instandhaltung total vernachlässigt und der Service für die Mieter immer weiter verschlechtert. Gleichzeitig sind die Mieten explodiert 10

Im Jahr 2018 waren in 104 Fällen Familien und Alleinerziehende von einer Räumungsklage aufgrund von Mietschulden betroffen (Stadtverwaltung / November 2019)

Bundesweit

  • 860.000 Menschen sind wohnungslos. Immer mehr Mieterinnen und Mietern droht wegen eines unzureichenden Kündigungsschutzes und ständig steigender Mieten der Verlust der Wohnung 11
  • Die Angebotsmieten in den Großstädten und Ballungszentren, wie Hamburg, Hannover, Nürnberg, München oder Berlin, sind zwischen 2008 und 2018 um 50, 60, sogar um 100 Prozent gestiegen 12
  • Der Bestand an bezahlbaren, preisgebundenen Wohnungen ist in den letzten 30 Jahren von rund 4 Millionen auf 1,25 Millionen zusammengeschrumpft. Nur etwa 26.000 neue Sozialwohnungen wurden im letzten Jahr gebaut. Gleichzeitig laufen aber für 50.000 bis 60.000 Sozialwohnungen jährlich die Preisbindungen aus 13
  • Mieterhöhungen nach Modernisierungen führen zu Mietsteigerungen von 30 und 40 Prozent, in Einzelfällen fallen die Mieterhöhungen noch höher aus 14
  • Die Wohnkostenbelastung liegt für 40 Prozent der Haushalte im Durchschnitt bei mehr als 30 Prozent 15

 

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